Hormone sind lebenswichtige Botenstoffe und werden von Drüsen wie der Schilddrüse, der Hypophyse („Hirnanhangsdrüse“), der Bauchspeicheldrüse produziert. Auch die Nebennieren, die Eierstöcke und die Nebenhoden sowie spezialisierte Zellen im Magen-Darm-Trakt und im Fettgewebe produzieren Hormone. Ihr Zusammenspiel steuert fast jede unserer Körperfunktionen, deshalb hängt unsere Befindlichkeit wesentlich von ihnen ab. „Volkskrankheiten“ wie Osteoporose oder Diabetes Typ II stehen oft in Zusammenhang mit einem gestörten Hormonhaushalt.

 

Wie entstehen Hormonstörungen?

Eine Störung des Hormonhaushaltes kann verschiedene Ursachen haben. Bei Frauen treten sie häufig im Zusammenhang mit den Wechseljahren auf. Medikamente, vor allem die Antibaby-Pille, hormonelle Abbauprodukte im Trinkwasser oder eine zu hohe Dosis von Phytoöstrogenen in der Nahrung, zum Beispiel in Sojaprodukten oder Bier, können ebenfalls Störungen bewirken. Ein weiterer Grund kann eine genetisch bedingte Hormondrüsenschwäche oder die Entfernung eines Organs wie der Gebärmutter sein.

 

Was wird bei einer Hormon-Analyse untersucht?

Im Labor werden die Hormone in Blut, Speichel oder Urin bestimmt. Es können Stresshormone, Schilddrüsenhormone, Sexualhormone, Progesterone und Östrogene untersucht und Botenstoffe („Neurotransmitter“) analysiert werden, die Informationen zwischen Nervenzellen („Neuronen“) übertragen. Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Hormon-Analysen: eine untersucht Sexualhormone, die andere Stresshormone.


Wann kann eine Analyse der Sexualhormone bei Frauen sinnvoll sein?

Eine Analyse ist bei folgenden Symptomen angezeigt:

  • Unfruchtbarkeit
  • psychische Beschwerden
  • Schlafstörungen
  • Adipositas
  • Ödeme
  • Hirsutismus (zustarke Behaarung)
  • prämenstruelles Syndrom
  • Zyklusstörungen und -beschwerden
  • Wechseljahrsbeschwerden
  • Osteoporose
  • Endometriose
  • Schleimhautprobleme

Wann kann eine Analyse der Sexualhormone bei Männern sinnvoll sein?

Eine Analyse ist bei folgenden Symptomen angezeigt:

  • Ödeme
  • Kopfschmerzen und Migräne 
  • psychische Beschwerden
  • Aggressivität
  • Leistungsabfall und Kraftlosigkeit
  • Impotenz
  • Blasen- und Prostatabeschwerden
  • Unfruchtbarkeit
  • Brustwachstum
  • Haarausfall
  • Adipositas

Was hat Stress mit den Hormonen zu tun?

Viele Menschen fühlen sich in ihrem Alltag häufig „gestresst“. Chronischer Stress kann jedoch das hormonelle Gleichgewicht stören und an der Entstehung verschiedenster Krankheiten beteiligt sein. Kein Wunder werden typische Stresserkrankungen wie Depressionen, Burn-Out, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes Typ II immer häufiger. Die Stressdiagnostik sucht nach den hormonellen („neuroendokrinen“) Störungen, die chronischer Stress bewirken kann, vor allem nach Störungen im Stoffwechsel des Stresshormons Cortisol und seines Gegenspielers DHEA („Dehydroepiandrosteron“) sowie der Botenstoffe („Neurotransmitter“) Adrenalin und Noradrenalin.


Wann kann die Stress-Diagnostik („Neurostress“) sinnvoll sein?

Eine Analyse empfiehlt sich bei folgenden Symptomen:

  • Depressionen
  • Kopfschmerzen, Migräne
  • Bluthochdruck
  • erhöhte Schmerzempfindlichkeit Fibromyalgie
  • Autoimmunerkrankungen, Neurodermitis, Asthma
  • Diabetes
  • chronischer Stress, geringe Stresstoleranz
  • Schlafstörungen
  • Müdigkeit, Erschöpfung, Schwäche
  • reduzierte Leistungsfähigkeit, Konzentrationsstörungen, ADS/ADHS
  • Chronisches Fatigue Syndrom (CFS)
  • Burnout
  • Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit